Zorin OS vs Ubuntu: Das Duell der beliebtesten Linux-Distributionen spaltet seit Jahren Linux-Anwender in zwei Lager. Während Zorin OS besonders für Umsteiger von Windows attraktiv wirkt, steht Ubuntu für Flexibilität und eine große Community technisch versierter Nutzer.
Zentrale Punkte
- Benutzeroberfläche: Zorin OS erinnert optisch stark an Windows, Ubuntu bleibt beim klassischen GNOME-Stil.
- Hardwareanforderungen: Zorin OS Lite läuft flüssig auf älteren Rechnern.
- Kompatibilität: Beide unterstützen Ubuntu-Software, aber Ubuntu bietet durch Canonical mehr Enterprise-Vorteile.
- Anpassbarkeit: Ubuntu erlaubt tiefgehende Systemmodifikationen, Zorin OS bevorzugt Standardisierung.
- Zielgruppe: Zorin OS richtet sich an Einsteiger, Ubuntu bleibt erste Wahl für fortgeschrittene Nutzer.
Die hier genannten Kernunterschiede sind häufig ausschlaggebend für die Wahl zwischen den beiden Linux-Systemen. Zorin OS vereinfacht den Einstieg, Ubuntu bietet dafür mehr Spielraum zur Individualisierung. Die Frage ist oft, ob man ein leicht bedienbares Linux für den Alltag sucht oder ein System, das sich vielseitig erweitern lässt. Viele Nutzer entscheiden sich am Anfang für Zorin OS, um später bei wachsender Erfahrung möglicherweise zu Ubuntu zu wechseln. Umgekehrt bleiben erfahrene Anwender bei Ubuntu, weil sie die bekannten Strukturen und die umfassende Dokumentation schätzen.

Benutzeroberfläche und Design
Die visuelle Erfahrung bestimmt den ersten Eindruck eines Betriebssystems. Zorin OS liefert eine optisch vertraute Umgebung, insbesondere für Nutzer, die von Windows kommen. Die Oberfläche ähnelt dem klassischen Windows-Layout und wirkt sauber strukturiert. Zorin OS Core ähnelt Windows 10, während Zorin OS Lite Windows 7 nachempfunden ist.
Ubuntu hingegen setzt seit langem auf den GNOME-Desktop, der eine minimalistische, aber effektive Oberfläche bietet. GNOME verzichtet auf überladene Menüs und fokussiert sich auf effizientes Arbeiten. Wer mehr Individualisierung wünscht, wird mit GNOME Shell Extensions glücklich, benötigt dafür aber Zeit und etwas Lernbereitschaft. Visuell ist Ubuntu zurückhaltender als Zorin OS, aber technisch nicht weniger leistungsfähig.
Gerade für Anwender ohne große Linux-Erfahrung stellt die Nähe zu Windows eine merkliche Erleichterung dar. Beispielsweise findet man in Zorin OS schneller die gewohnte „Start“-Schaltfläche, und die Systemsteuerung ähnelt der von Windows. Bei Ubuntu mag man zunächst verwundert sein, wie wenig Symbole sich in der linken Dockleiste oder im Systemmenü finden. Ob das nun ein Nachteil oder Vorteil ist, hängt davon ab, wie stark man bereits an das Windows-Bedienkonzept gewöhnt ist.
Sowohl Zorin OS als auch Ubuntu können aber in Sachen Design weiter modifiziert werden. Zorin OS bietet in der Pro-Version zusätzliche Desktop-Layouts und Themes – eine Entscheidung, die besonders Nutzer anspricht, die viel Wert auf Optik legen und bereit sind, für den Mehrwert zu zahlen. Ubuntu-Nutzer können hingegen aus unzähligen Themes, Icons und Shell Extensions auswählen, jedoch muss man dazu häufig die Kommandozeile oder gnome-tweaks bemühen. Das kann Einsteiger anfangs überfordern, eröffnet aber erfahreneren Nutzern grenzenlose Möglichkeiten.
Systemleistung und Hardware-Tauglichkeit
Im direkten Vergleich bringt Zorin OS mit seiner Lite-Edition deutliche Vorteile für ältere Systeme. Basierend auf Xfce liefert diese Variante ein ressourcenschonendes Erlebnis selbst auf PCs mit weniger als 2 GB RAM. Ideal für die Wiederverwertung älterer Laptops oder Desktop-Rechner.
Ubuntu läuft auf modernen Systemen ohne Probleme. Aber wer Ubuntu auf älteren Maschinen einsetzen möchte, muss entweder die Variante Ubuntu MATE oder Xubuntu wählen. Standard-Ubuntu mit GNOME ist gegenüber Zorin OS Lite spürbar träger bei schwacher Hardware. Beide Distributionen profitieren jedoch von der Leistungsstabilität durch den zugrunde liegenden Linux-Kernel.
In der Praxis zeigt sich: Je älter das Gerät ist, desto sinnvoller ist eine spezielle Variante wie Zorin OS Lite oder Xubuntu. Gerade Xfce und LXQt bei anderen Ubuntu-Derivaten bieten ähnliche Vorteile wie Zorin OS Lite, haben aber nicht die starke Windows-Anmutung. Wer sich nicht sicher ist, ob der eigene PC die nötige Leistung bringt, kann die „Live-Versionen“ von Zorin OS oder Ubuntu einfach von einem USB-Stick aus testen. So erkennt man schnell, ob das System rund läuft oder ob mehr RAM bzw. eine modernere CPU erforderlich ist.
Besonders interessant bei Zorin OS Lite ist, dass selbst Grafikkarten älteren Datums gut unterstützt werden. Oft reicht eine einfache Intel-Onboard-Grafik, um flüssig im Browser zu surfen und Office-Arbeiten durchzuführen. Bei leistungsintensiven Anwendungen wie Bildbearbeitung oder Videobearbeitung sollte man jedoch ein wenig mehr Leistung einkalkulieren, was für beide Distributionen gleichermaßen gilt.

Software- und Treiberkompatibilität
Beide Systeme bauen auf Ubuntu auf – und das hat Vorteile. Die Softwareverfügbarkeit ist bei beiden exzellent. Tausende Anwendungen lassen sich bequem über das Ubuntu-Software-Center oder per Snap, Flatpak oder apt install installieren. Zorin OS punktet zusätzlich mit der Vorinstallation gängiger Programme.
Gerade für Windows-Umsteiger wird Zorin OS mit Zorin Connect, Wine und LibreOffice zum sofort arbeitsfähigen System. Ubuntu verzichtet auf solche Assists, lässt aber durch Canonical und vorhandene Snap-Pakete nichts vermissen. Beim Thema Treiberunterstützung gibt es keine echten Unterschiede – beide Systeme bieten solide Out-of-the-box-Unterstützung für gängige Hardware.
Ein Teil der erfolgreichen Integration liegt auch darin, dass Benutzer von beiden Distributionen in der Lage sind, auf das gleiche Software-Repertoire zurückzugreifen. Das macht es einfach, Apps wie Visual Studio Code, Steam oder GIMP zu installieren, ohne dass man sich Gedanken um eine spezielle Paketquelle machen muss. Zudem werden vor allem proprietäre Grafiktreiber (z.B. von NVIDIA) gut unterstützt und lassen sich in Ubuntu wie in Zorin OS einfach nachinstallieren.
Wer in Gamingsphären vordringen will, profitiert von der guten Steam-Integration und Proton in Ubuntu genauso wie in Zorin OS. Dennoch tauschen sich viele Spieler in größeren Foren eher über Ubuntu-Spezifika aus, weil Ubuntu als Basis häufiger erwähnt wird – was automatisch für Zorin OS ähnlich funktioniert. Wer experimentierfreudig ist, kann zusätzliche Software-Repositories (PPAs) einbinden. Das kann allerdings zu eventuellen Stabilitätsproblemen führen, weshalb es Einsteigern oft empfohlen wird, nur die offiziellen Paketquellen zu nutzen.
Anpassbarkeit und Kontrolle
Ubuntu ist deutlich freier im Hinblick auf die Systemmodifikation. Wer seine Desktop-Umgebung, Keyboard-Shortcuts, Fensterverhalten oder Themes selbst definieren möchte, findet in Ubuntu ein passendes Einsatzgebiet. Von Terminal-Konfigurationen über Erweiterungen bis zu alternativen Shells bleibt kaum ein Wunsch offen.
Zorin OS verfolgt ein anderes Konzept. Die Oberfläche ist bewusst eingeschränkt, um Nutzern eine gleichbleibend stabile Oberfläche zu bieten. Das ist ideal, wenn du dein System einfach nutzen willst, ohne dich mit Anpassungen zu befassen. Für Power-User ist Ubuntu die interessantere Option – für produktive Nutzer, die nicht basteln wollen, bleibt Zorin OS deutlich angenehmer im Alltag.
Dennoch kann man auch in Zorin OS das Terminal nutzen, um Konfigurationsdateien anzupassen oder zusätzliche Themes zu installieren. Das geschieht jedoch abseits der Kernidee: Zorin OS möchte vor allem ein Setup bieten, das „out of the box“ funktioniert. Viele Nutzer, die vielleicht nur gelegentlich am PC arbeiten oder auf verlässliche Standardprogramme setzen, fühlen sich damit gut bedient. Umgekehrt kann Ubuntu mit seiner riesigen Community punkten, die bei praktisch jeder Fragestellung rund um Anpassungen mit Tutorials und Ratschlägen bereitsteht.
Dementsprechend unterscheiden sich die beiden Distributionen in ihrer Grundeinstellung: Während Ubuntu gewissermaßen ein universelles Sprungbrett für alle erdenklichen Workflows ist, widmet sich Zorin OS eher dem Nutzertyp, der ein stabiles System ohne viel Konfigurationsaufwand wünscht. Wer seine Desktop-Umgebung komplett umkrempeln, Tastenkürzel aufs Letzte verfeinern oder mehrere Arbeitsbereiche nach eigenem Gusto anpassen will, findet in Ubuntu das ausgereiftere Umfeld.

Langlebigkeit und Sicherheitsaspekte
In puncto Support bietet Ubuntu klare Vorteile. Mit fünf Jahren Update-Garantie auf LTS-Versionen (Long Term Support) ist das System besonders attraktiv für Unternehmen oder Nutzer, die langfristige Stabilität brauchen. Ubuntu veröffentlicht alle zwei Jahre eine LTS-Version, begleitet von regelmäßigen Security-Patches.
Zorin OS bringt ebenfalls eine respektable Update-Politik mit – Hauptversionen werden rund 3 Jahre unterstützt, basieren aber direkt auf den Ubuntu LTS-Releases. Somit hängt die Sicherheit von Zorin OS indirekt an der Stabilität und den Updates von Ubuntu. Für Home-User reicht das vollkommen aus. Wer jedoch kommerzielle Absichten hat, fährt mit Ubuntu sicherer.
Gerade im Unternehmenskontext ist es wichtig, langfristig planen zu können. Wer Software zertifizieren oder strenge Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit umsetzen muss, legt großen Wert auf die verlässlichen Update-Zyklen. Ubuntu hat hier mit Canonical einen professionellen Partner im Hintergrund, der kostenpflichtige Support-Verträge anbietet. Das ist besonders bei kritischen Infrastrukturen relevant, wo es darauf ankommt, rasch Sicherheits-Patches oder Hilfestellungen zu bekommen. Zorin OS richtet sich hingegen weniger an Großkunden, die auf SLA-Verträge setzen, sondern eher an private Anwender, Schulen oder kleinere Firmen, die einen unkomplizierten Umstieg suchen.
Da aber beide Distributionen unter der Haube sehr ähnlich sind, erhält man auch bei Zorin OS in der Regel schnell Updates, wenn es um kritische Sicherheitslücken im Kernel oder in gängigen Anwendungen geht. Die Unterschiede liegen im Detail, zum Beispiel beim Umfang an Supportleistungen oder dem Zeitraum, in dem Patches ausgeliefert werden. Wer es ganz genau nimmt, liest die Release Notes der jeweiligen LTS-Version, um herauszufinden, wie lange Sicherheitspatches garantiert sind.
Einsatzmöglichkeiten im Alltag
Zorin OS zielt klar auf den Heimanwender, Schul- oder Büroarbeitsplätze mit überschaubaren Anforderungen. Ich nutze Zorin OS gerne für Familien-PCs, da es von Beginn an funktionstüchtig ist und kaum Einrichtung benötigt. LibreOffice, Videosoftware und Webbrowser – alles ist startklar.
Ubuntu bietet sich eher für eine tiefere Einbindung in Arbeitsprozesse an – sei es mit Servern, Entwicklungsumgebungen oder Container-orientierten Workflows mit Docker. Auch im universitären Umfeld oder bei Linux-Schulungen bleibt Ubuntu aufgrund seiner großen Nutzerzahl und Dokumentation an der Spitze.
Dennoch ist es kein Problem, Zorin OS genauso professionell zu nutzen, wenn man möchte. So funktioniert beispielsweise Docker auf Zorin OS ebenfalls problemlos, ebenso gängige Entwicklungsumgebungen. Die Gemeinde rund um Zorin OS ist kleiner, aber nicht minder hilfsbereit. Fragen lassen sich oft ebenso gut in Ubuntu-Foren klären, weil beide Systeme technologisch so eng verzahnt sind. Der Unterschied liegt eher im Fokus: Zorin OS als „fertige Lösung“ für Alltagsnutzer, Ubuntu als universeller Baukasten, der sich an ambitionierte Anwender richtet.
Ein Vorteil von Zorin OS in Bildungsumgebungen ist, dass der Umstiegsaufwand für Schülerinnen und Schüler, die ansonsten überwiegend Windows kennen, sehr gering ist. Auch Lehrer ohne große Linux-Erfahrung fühlen sich dank der vertrauten Optik schnell sicher, was wiederum zu einer schnelleren Akzeptanz führen kann. Ubuntu hingegen wird häufiger in Informatik-Kursen oder an Universitäten verwendet, da man hier tiefer in die Linux-Materie einsteigen und verschiedene Ubuntu-Derivate für spezifische Projekte nutzen kann.

Zielgruppen und Benutzerfreundlichkeit
Die Entscheidung für Zorin OS oder Ubuntu hängt stark vom Nutzertyp ab. Bin ich Einsteiger, empfehle ich klar Zorin OS. Die Installationsroutine ist einfach gehalten und das Interface intuitiv. Auch ältere Nutzer, die auf Windows geprägt sind, finden sich schnell zurecht.
Ubuntu eignet sich für dich, wenn technische Neugier vorhanden ist. Auch spätere Spezialisierungen, wie zum Beispiel Web-Development oder Systemadministration, gelingen mit Ubuntu leichter. Beide Systeme ermöglichen produktives Arbeiten – das eine mit Komfort, das andere mit Kontrolle.
Wenn man über Einsteigerfreundlichkeit spricht, lohnt auch ein Blick auf die Community. Die Ubuntu-Community ist riesig und sehr aktiv – egal ob Foren, Wikis oder Chat-Kanäle. Wer ein Problem googelt, landet fast immer bei einem hilfreichen Thread auf askubuntu.com oder in einer deutschsprachigen Ubuntu-Community. Zorin OS verfügt ebenfalls über ein Forum, jedoch ist die Menge an Beiträgen geringer. Durch die Ubuntu-Verwandtschaft lassen sich aber meist alle Tipps 1:1 übernehmen.
Wichtig ist auch, dass Zorin OS mit seiner Pro-Version einen weiteren Service-Ansatz bietet. Man erhält zusätzliche Designs und kann Support vom Hersteller beziehen, was den Einstieg für manche Nutzer noch einfacher gestaltet. Viele bleiben aber bei Zorin OS Core oder Lite, da diese gratis sind und ebenfalls gut funktionieren. Ubuntu hingegen bleibt als Gesamtpaket komplett kostenfrei. Hier muss man allenfalls auf professionelle Angebote von Canonical zurückgreifen, wenn man dies für den Geschäftsbereich benötigt.
Direkter Vergleich: Zorin OS vs Ubuntu
Die folgende Tabelle zeigt zentrale Eigenschaften beider Systeme im Vergleich:
Merkmal | Zorin OS | Ubuntu |
---|---|---|
Benutzerfreundlichkeit | Sehr hoch | Hoch |
Design-Anpassungen | Begrenzt | Umfassend |
Systemanforderungen | Sehr gering (Lite) | Höher (GNOME) |
LTS-Support | 3 Jahre | 5 Jahre |
Ideale Zielgruppe | Anfänger & Umsteiger | Entwickler & Poweruser |
Die Tabelle zeigt klar, wo die Stärken jeder Distribution liegen. Man könnte ergänzen, dass das Zorin-Team mit jedem Release versucht, die Benutzerfreundlichkeit weiter auszubauen, während Ubuntu traditionell das multikompatible Fundament und die längeren Support-Zeiträume bereitstellt. Das kann gerade dann entscheidend sein, wenn man in einer Firma Client-Systeme über mehrere Jahre hinweg unverändert laufen lassen möchte. Zorin OS bietet zwar Stabilität, hat aber nicht die gleiche Langzeitperspektive von fünf Jahren wie Ubuntu.

Langfristige Perspektive und Kosten
Beide Distributionen sind grundsätzlich kostenlos – mit einer Ausnahme: Zorin OS bietet eine kostenpflichtige Pro-Version, die zusätzliche Designs, professionelle Softwarepakete und direkten Support liefert. Diese Edition kostet derzeit 39 €. Ubuntu bleibt komplett kostenfrei und lässt sich ohne Einschränkung installieren und verwenden.
Aus langfristiger Sicht verliert kein System an Bedeutung. Ubuntu bleibt die populäre Distro für Enterprise, Bildung und Forschung. Zorin OS gewinnt durch Nutzerfreundlichkeit und modernes Erscheinungsbild insbesondere im Bildungssektor und bei Heimanwendern neue Nutzer.
Für viele Privatnutzer ist die Wahl zwischen den beiden Distributionen schlicht eine Frage der persönlichen Vorliebe. Wer eine vertraute Windows-Optik sucht oder auf out-of-the-box-Funktionalität besteht, wählt Zorin OS. Wer hingegen nicht scheut, sich etwas Zeit zur Einarbeitung zu nehmen, setzt oft auf Ubuntu. Was die Langfristigkeit anbelangt: Ubuntu wird in Unternehmens- und wissenschaftlichen Umgebungen, aber auch in der Hobby-Entwicklung, vielfach genutzt. Das Community-Wissen dort ist umfangreich und bietet eine gewisse Zukunftssicherheit.
Dafür gibt es bei Zorin OS immer wieder interessante Neuerungen im grafischen Bereich. Wenn man ein Linux-System sucht, das auch optisch modern wirkt, könnte man in Zorin OS Pro eine gelungene Lösung finden, die sogar Mac-ähnliche Layouts bietet. Solche Design-Anpassungen findet man zwar auch in Ubuntu, jedoch nicht in dieser vorgefertigten Form. Ubuntu-Anwender müssen dafür Extension-Websites durchforsten oder Themes manuell installieren – was Spaß machen kann, aber eben mehr Bastelarbeit erfordert.

Schlusswort: Welches System passt zu dir?
Wer einen leichten Einstieg sucht und ein Windows-ähnliches Linux möchte, ist mit Zorin OS bestens bedient. Ich empfehle es Freunden, Eltern oder Schulen, die ein verlässliches System brauchen ohne sich groß mit Linux-typischen Fragen beschäftigen zu müssen.
Ubuntu dagegen ist vielseitiger. Mit etwas Einarbeitung erschließt sich eine große Systemvielfalt, aktives Community-Wissen und tiefere Einstellmöglichkeiten. Ich selbst nutze Ubuntu als Arbeitsumgebung für Entwicklung und Serververwaltung – gerade weil es mir mehr Verwaltungsspielraum lässt.
Auch wenn sich beide Distributionen optisch und konzeptionell unterscheiden, kommt man in vielen Fragen zum gleichen Ziel. Sowohl Zorin OS als auch Ubuntu teilen sich die starke Ubuntu-Basis und bieten einen schnellen Zugriff auf Software – darüber hinaus sind beide Linux-Distros recht robust und sicher. Die Entscheidung hängt letztlich davon ab, ob du eine möglichst unkomplizierte Alltagslösung mit Windows-Feeling präferierst oder ein System fürs Tüfteln und Erweitern suchst.
Für mich persönlich ist Zorin OS das ideale „Empfehlungssystem“ für Umsteiger, die sich vor einer völlig neuen Benutzeroberfläche scheuen. Wenn sich diese Nutzer später tiefer in die Materie eingraben, führt ihr Weg oft zu Ubuntu oder einer anderen „größeren“ Distribution. Umgekehrt spricht nichts dagegen, dauerhaft bei Zorin OS zu bleiben, wenn man sich dort wohlfühlt. Am Ende ist es eine Geschmacksfrage – beide Systeme zeigen, wie großartig Linux heute sein kann.