Zoom vs. Webex: Zwei Plattformen, die in Zeiten von Remote Work und hybriden Arbeitsmodellen entscheidend für virtuelle Zusammenarbeit sind. In diesem Vergleich zeige ich, welche Lösung für Online-Meetings, Konferenzen und Webinare am besten zu unterschiedlichen Anforderungen passt.
Zentrale Punkte
- Benutzerfreundlichkeit bei Zoom überzeugt vor allem Einsteiger.
- Skalierbarkeit macht Webex zum Favoriten großer Unternehmen.
- Innovative Features wie Video-Avatare bietet primär Zoom.
- Sicherheitsfunktionen mit End-to-End-Verschlüsselung sprechen für Webex.
- Integrationen mit Kalender- und Kollaborationstools funktionieren bei beiden reibungslos.

Benutzeroberfläche und Bedienkomfort
Zoom überzeugt mit einer klaren Struktur und intuitiven Benutzerführung. Selbst Neulinge können ohne Einarbeitung Meetings starten oder daran teilnehmen. Die Oberfläche wirkt aufgeräumt und reduziert unnötige Klickwege. Webex hingegen bietet mehr Konfigurationsmöglichkeiten, was technikaffine Nutzer anspricht. Für größere Teams mit unterschiedlichen Abteilungen ermöglichen Webex-Workspaces eine gezielte Kommunikation. Das einfache Handling ist einer der Gründe, warum Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen gerne auf Zoom setzen. Webex spielt hingegen seine Stärke in komplexeren Szenarien mit mehreren Organisatoren und Rollenverteilungen aus.Gerade beim Onboarding neuer Mitarbeiter zeigt sich, wie einfach oder komplex eine Plattform ist. Zoom kommt oft mit einer kurzen Erklärung aus, während Webex-Nutzer mehr Zeit in die Erkundung der umfangreichen Einstellungen investieren sollten. Viele IT-Abteilungen sehen aber genau darin den Vorteil: Hubspot, Salesforce und andere Tools lassen sich in Webex-Workspaces besonders umfassend einbinden und je nach Abteilung unterschiedlich konfigurieren. Wer also den Fokus auf Selbstorganisation und schnelle Anpassungen legt, profitiert eher von Zoom. Für Unternehmen mit mehreren Standorten und strenger Compliance hingegen kann Webex dank fein justierbarer Rechteverwaltung die bessere Wahl sein.
Videokonferenz-Qualität im Direktvergleich
Beide Tools liefern starke Performance bei Video und Ton, aber es gibt Unterschiede bei der Auflösung. Zoom bietet standardmäßig 1080p-Auflösung in allen kostenpflichtigen Plänen. Bei Webex muss diese hohe Auflösung manuell aktiviert werden – Standard ist zunächst 720p. In dieser Tabelle zeige ich die Unterschiede auf einen Blick:Funktion | Zoom | Webex |
---|---|---|
Standardauflösung | 1080p (automatisch) | 720p (manuell auf 1080p umstellbar) |
Plattformen | Android, iOS, Browser, Desktop | Android, iOS, Browser, Desktop |
Breakout-Räume | Ja | Ja |
Geräuschunterdrückung | Standard | KI-unterstützt |
In der Praxis kommen die meisten Teams mit 720p oder 1080p gut zurecht. Auch unter schwierigen Netzwerkbedingungen leisten Zoom und Webex solide Arbeit. Die KI-gestützte Geräuschunterdrückung von Webex macht sich insbesondere in Großraumbüros oder bei intensiver Co-Working-Atmosphäre bemerkbar, indem Hintergrundgeräusche automatisch minimiert werden. Viele Webex-Nutzer berichten, dass sie dadurch weniger Kopfschmerzen nach langen Meetings haben, weil sie ständig ein klares Klangbild wahrnehmen. Zoom hingegen punktet mit hohen Auflösungen in jeder Preiskategorie und einem komfortablen Umschalten zwischen Kameraquellen – das erleichtert beispielsweise Produktdemonstrationen oder das Präsentieren von Whiteboard-Zeichnungen.

Erweiterte Funktionen für große Events
Vor allem bei Webinaren mit hoher Teilnehmerzahl zeigt Webex seine Stärken. Die Plattform erlaubt virtuelle Events mit bis zu 100.000 Teilnehmern. Diese können durch automatische Simultanübersetzung und Gestensteuerung international übertragen und gesteuert werden. Zoom skaliert ebenfalls gut, beschränkt sich jedoch bei maximaler Teilnehmerzahl auf rund 10.000 Personen je nach Tarif. In anderen Vergleichen zeigt sich regelmäßig, dass Zoom bei agilen, kreativen Teams besonders beliebt ist. Webex hingegen unterstützt strukturierte, rollenbasierte Arbeitsweisen optimal.Zusätzlich bietet Webex ein umfangreiches Eventmanagement, das nicht nur die reine Durchführung abdeckt, sondern auch Einladungsprozesse, Nachverfolgung von Teilnehmeraktivitäten und optionale Zahlungsabwicklungen für größere Konferenzen einschließen kann. Wer regelmäßig Online-Kongresse oder verteilte Messen organisiert, ist mit Webex längerfristig besser aufgestellt. Zoom überzeugt jedoch bei klassischeren Webinaren und virtuellen Schulungen, da hier die Verwaltung von Breakout-Sessions, Umfragen und Whiteboard-Einheiten besonders intuitiv ist. In hybriden Settings, bei denen Teile des Publikums vor Ort und andere online teilnehmen, helfen in beiden Plattformen umfangreiche Moderationsfunktionen wie das Stummschalten einzelner Teilnehmer, das Senden von Direktnachrichten oder das Verwalten von Wortmeldungen.
Datenschutz und Sicherheit im Fokus
Datenschutz hat für viele Unternehmen höchste Priorität. Webex bietet durchgängig TLS 1.2-Verschlüsselung sowie optional die End-to-End-Verschlüsselung für Meetings. Personalisiert einrichtbare Meetingräume sorgen zusätzlich für Kontrolle. Zoom hatte in früheren Jahren Sicherheitslücken, hat aber Sicherheit und Vertrauen seitdem deutlich gestärkt. Auf Anfrage lassen sich bei beiden Anbietern Datenzentren nach Region auswählen – besonders relevant für Unternehmen mit DSGVO-Anforderungen in der EU.
Webex stellt umfangreiche Sicherheitsfunktionen wie Lobby-Management, sichere Gastzugänge und Echtzeit-Datenschutzkontrollen bereit. Das ist hilfreich, wenn während eines Meetings vertrauliche Daten besprochen werden oder mehrere Organisationen zusammenarbeiten. Der Moderator kann beispielsweise den Meetingraum für weitere Teilnehmer sperren oder bestimmte Dokumente lediglich ausgewählten Rollen freigeben. Zoom hat auf ähnliche Weise nachgerüstet, etwa mit der Möglichkeit, Teilnehmer schnell zu entfernen oder Passwörter für alle Meetings verbindlich vorzugeben.
Für Branchen wie das Gesundheitswesen, in denen besonders sensible Daten behandelt werden, kommen beide Plattformen in Frage. Hier zählt jedoch oft, dass bei Bedarf auch lokale Server und selbstverwaltete IT-Infrastrukturen eingebunden werden können. Webex bietet hierfür ein umfassendes Compliance-Modell, während Zoom vor allem über SaaS-Lösungen (Software as a Service) läuft. Daher sollten sich Organisationen vor dem Einsatz genau informieren, welche Anbieter-Sicherheitszertifikate den eigenen Anforderungen entsprechen, zum Beispiel ISO/IEC 27001, SOC 2 oder HIPAA-Kompatibilität.
Preisstruktur – Wo liegt der Unterschied?
Beide Tools bieten einen Gratis-Tarif für bis zu 100 Teilnehmer. Zoom erlaubt hier maximal 40 Minuten pro Meeting, während Webex längere Sitzungen im Pro-Tarif günstiger verfügbar macht. Die Premiumtarife unterscheiden sich in Bezug auf Zusatzfunktionen, Administrator-Kontrolle und Event-Größen. Für KMUs ist Zoom oft die wirtschaftlich sinnvollere Wahl. Webex plant seine Preise eher für mittlere bis große Teams, die auf langfristige Skalierung und erweiterte Sicherheitsoptionen Wert legen.In der Praxis hat sich gezeigt, dass gerade Start-ups sich wegen der unkomplizierten Kostenstruktur für Zoom entscheiden. Man kann klein anfangen und bei Bedarf aufstocken, ohne große Vetragsbindungszyklen. Webex ermöglicht zwar flexible Monats- und Jahrespakete, zielt jedoch mit seinem Leistungsumfang gleichzeitig auf Kunden ab, die eine komplette Kommunikationslösung suchen. Das umfasst unter anderem Callcenter-Funktionen, Team Messaging und hybride Telefonanlagenintegration. Entsprechend kann der Grundpreis höher ausfallen, während komplexere Funktionen ohne weitere Add-ons verfügbar sind. Wer Meetings nur gelegentlich nutzt, wird bei Zoom mehr Sparpotenzial sehen, während Webex-Kunden oft eine Gesamtstrategie zur Unternehmenskommunikation im Blick haben.
Integration mit Kollaborations-Tools
Ob Slack, Microsoft Teams oder Google Workspace – Zoom und Webex integrieren sich problemlos in bestehende Tool-Landschaften. Besonders in hybriden Teamstrukturen werden diese nahtlosen Übergänge zwischen Kommunikation und Organisation geschätzt. Automatisierte Meeting-Zusammenfassungen, Kalender-Integration sowie Whiteboards runden beide Plattformen ab. Mehr dazu auch im Beitrag Zoom vs. Microsoft Teams mit weiteren Details zum Zusammenspiel mit Microsoft-Produkten.
Eine effiziente Meetingkultur hängt davon ab, ob die Teilnehmenden schnell in das Meeting gelangen und danach nahtlos weiterarbeiten können. Dank nativer Integrationen in gängige Kollaborationstools ist es sowohl bei Zoom als auch bei Webex möglich, mit nur zwei Klicks vom Chat in eine Videokonferenz zu wechseln. Darüber hinaus kann in beiden Systemen eine automatische Protokollfunktion aktiviert werden, um im Nachgang Entscheidungen und To-dos nachzuverfolgen. Wer auf einem bestimmten Board in Trello arbeitet oder in Confluence dokumentiert, profitiert von den App-Verknüpfungen, die nach Meetingende für eine automatische Ablage von Inhalten sorgen können.
Besondere Features im Alltag
Zoom entwickelt sein Feature-Arsenal stetig weiter. Besonders beliebt sind in kreativen Teams die Breakout-Räume, das Rebranding von Videofenstern durch Avatare und automatische Hintergrundunschärfen. Webex dagegen bietet seit Version 43 eine verbesserte KI-Gestenerkennung – nützlich für barrierefreie Kommunikation und internationale Konferenzen. Ein Alleinstellungsmerkmal von Webex ist zudem die Echtzeit-Übersetzung in mehr als 100 Sprachen – ein Vorteil für globale Projektteams mit unterschiedlichen Muttersprachen.Viele Nutzer schätzen an Zoom die Spontaneität, beispielsweise die Reaktionen mit Emojis auf dem Bildschirm. Das lockert Meetings besonders bei kreativen Brainstormings auf. Webex hat wiederum eine KI-gestützte Gesten- und Spracherkennung integriert, die sogar klatschen oder Daumen-hoch-Bewegungen automatisch als Reaktionen umsetzen kann. Dies ist nicht nur eine Spielerei, sondern unterstützt auch Menschen mit Einschränkungen und fördert die Inklusion in Teams. In puncto Echtzeit-Übersetzung glänzt Webex: Wer im internationalen Kontext Meetings abhält, muss nicht mehr auf separate Übersetzer zurückgreifen oder manuell Untertitel einblenden. So wird die Sprachbarriere erheblich reduziert, was sich vor allem in Projektteams mit Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern positiv bemerkbar macht.
Für wen eignet sich welche Plattform?
Wer schnörkellose Tools mit klarem Fokus auf Einsatzbereitschaft sucht, startet mit Zoom effizient in den Konferenzalltag. Große Organisationen profitieren langfristig vom skalierbaren Ökosystem von Webex, insbesondere wenn Eventmanagement und zentrale Steuerung gefragt sind. Klassische Agenturen und Bildungseinrichtungen greifen in der Praxis oft zu Zoom. Dagegen setzen Konzerne, Behörden und international tätige Unternehmen vermehrt auf Webex – auch aufgrund der erweiterten Governance-Tools und Compliance-Funktionen.
Letztlich entscheidet das Nutzungsprofil: Wer schnelle Ad-hoc-Meetings durchführt und dabei unkomplizierte Funktionen benötigt, wird mit Zoom glücklich. Wer hingegen Wert auf zentrale Steuerung, organisatorische Kontrolle und eine tiefe Integration in eine Unternehmens-Infrastruktur legt, fährt mit Webex besser. Außerdem stellt sich die Frage nach dem Maß an Internationalität und verteilten Teams. So können global agierende Unternehmen von Webex-Übersetzungsfunktionen und strengeren Sicherheitseinstellungen profitieren. Hochschulen, Schulen und gemeinnützige Organisationen wiederum sehen in Zoom oft die einfachste Möglichkeit, digitale Lernszenarien aufzusetzen – hier stimmen Kosten und Benutzerfreundlichkeit. Daher ist die Entscheidung weniger eine Frage des „Besser oder Schlechter“, sondern hängt maßgeblich davon ab, welche Anforderungen im Vordergrund stehen.
Ein Blick über den Tellerrand
Wer neben Zoom und Webex weitere Alternativen prüfen möchte, kann sich auch Plattformen wie Workplace oder Slack ansehen. Diese bieten ebenfalls collaboration-fokussierte Konferenzfunktionen und setzen auf Integration mit Projektmanagement-Tools. Weitere Einblicke dazu bietet unser Vergleich von Slack und Workplace, der zusätzliche Perspektiven für hybride Arbeitsmodelle eröffnet.
Die Welt der Webkonferenz-Tools entwickelt sich rasant. Neben Zoom und Webex gibt es dutzende weitere Lösungen mit Spezialisierungen auf bestimmte Branchen und Einsatzzwecke. Slack und Workplace punkten mit nahtlosen Chatfunktionen und integrierten Boards, die über einzelne Kanäle hinweg organisiert sind. Bei Tools wie Google Meet oder Microsoft Teams ist wiederum ein enges Zusammenspiel mit der jeweiligen Office-Suite gewährleistet. Wichtig ist in jedem Fall, die eigene Teamkultur und Arbeitsprozesse zu analysieren. Ein Startup, das voll auf asynchrone Kommunikation setzt, benötigt möglicherweise andere Funktionen als ein Vertriebsteam, das Live-Demos beim Kunden durchführt. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich, da sich teils überraschende Synergieeffekte ergeben.
Zusammenfassung: Welches Tool passt besser?
Beide Lösungen bieten solide Leistung für den Berufsalltag mit Online-Meetings und Webinaren. Zoom punktet bei Benutzerfreundlichkeit, kreativen Extras und Preisflexibilität – optimal für kleinere Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Start-ups. Webex überzeugt durch skalierbare Funktionen für große Events, hohe Sicherheitsstandards und internationale Übersetzungsfunktionen. Am Ende zählt, wer das Tool nutzt und wofür es gebraucht wird. Wer einfache, schnelle Meetings mit wenigen Klicks bevorzugt, wählt Zoom. Für Organisationen mit vielen Benutzern, sensiblen Daten und globaler Reichweite ist Webex die durchdachtere Wahl.In einem finalen Ausblick lässt sich sagen, dass sich beide Anbieter ihrer jeweiligen Stärken sehr bewusst sind: Zoom wird weiterhin den Schwerpunkt auf benutzerfreundliche Kollaboration und kreative Meeting-Elemente legen, während Webex konsequent in skalierbare Governance- und Sicherheitsfunktionen investiert. Die Wahl hängt also maßgeblich davon ab, ob man eine schnelle und flexible Lösung für Meetings in kleinen und mittleren Teams sucht oder eine umfassende Enterprise-Plattform mit viel Raum für individuelle Anpassungen benötigt. Wer möchte, kann beide Tools auch parallel testen, um ein Praxisgefühl zu entwickeln. So finden Teams schnell heraus, ob die gewählte Lösung zu den eigenen Prozessen und Anforderungen passt.